Beschreibung

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Blättlinge
(z.B. Gloeophyllum trabeum)

Befallene Holzart:

  • Nadelholz, Laubholz


Vorkommen:

  • im Freien, an Zäunen, Gartenmöbeln, Masten, Schwellen auf Holzlagerplätzen, sehr häufig an Fensterholz zu finden
  • in feuchten Gebäuden, Wegbereiter für eigentliche Hausfäulepilze


Schadbild:

  • Braunfäule, Innenfäule (starke Holzzerstörung), äußere Holzschicht bleibt unversehrt


Oberflächenmyzel:

  • makroskopisch
  • nicht vorhanden, Substratpilz


Oberflächenmyzel:

  • makroskopisch
  • Hyphen der Dunkelfruchtkörper mit Doppel- und Medaillonschnallen
  • Faserhyphen 1,5…3 µm Durchmesser


Myzelstränge:

  • makroskopisch
  • Stränge fehlen, gelegentlich bräunliche Myzelpolster und strangähnliche Platten


Myzelstränge:

  • makroskopisch
  • Faserhyphen gelb, 2…3 µm breit


Fruchtkörper:

  • in Muschel- oder Leistenform meist aus Trockenrissen wachsend
  • einzeln oder dachziegelartig übereinander
  • Unterseite mit Lamellen (fleischrot bis rotbraun), oft auch porig oder labyrinthartig; sehr eng gestellt, 2-4 pro mm, dünnwandig
  • Oberseite braun gefärbt und anfangs filzig behaart, alte Fruchtkörper zottig behaart
  • lederähnlich zäh und biegsam
  • Randfärbung bei jungen Fruchtkörpern hellrötlich bis bräunlich
  • bei Lichtmangel Dunkelfruchtformen (filzige Myzelpolster mit stiftförmigen Erhebungen ausbildend


Sporen (mikroskop.):

  • zylindrisch, farblos; mit hoher Keimfähigkeit


Lebensbedingungen:

  • optimale Holzfeuchte: 35…60 %
  • Temperatur: 5…38 °C; Optimum 26…35 °C


Bemerkungen:

  • Trockenstarre über mehrere Jahre möglich
  • teerartig süßlicher Geruch vom befallenen Holz ausgehend

Sachverständiger Hans-Rolf Körner - Ansbach

 
 

Bläuepilze

Befallene Holzart:

  • Nadelholz, besonders Kiefernsplintholz, aber auch Fichte oder Lärchensplintholz
  • Laubholz (Rotbuche, auch Splintholz außereuropäischer Holzarten)


Vorkommen:

  • Stammholzbläue - an stehenden Bäumen oder Rundholz - , häufig durch Ceratocytis-Arten (primäre Bläue)
  • Schnittholzbläue - auf Lagerplätzen -, häufig durch Cladosporium-Arten (sekundäre Bläue)
  • Anstrichbläue - maltechnisch behandeltes Holz - (Anstriche werden geschädigt)


Schadbild:

  • blaue bis grauschwarze, radialstreifig orientierte Holzverfärbung
  • ins Holz wachsend, häufig entlang der Holzstrahlen, auch axial
  • es werden keine Zellwände abgebaut, ein Festigkeitsverlust tritt im Allgemeinen nicht ein


Myzel:

  • makroskopisch
  • dunkel, flach dem Substrat aufliegend


Myzel:

  • makroskopisch
  • Hyphen septiert, farblos oder braun und dicker als holzzerstörende Pilzhyphen


Myzelstränge:

  • makroskopisch
  • es werden keine Myzelstränge ausgebildet


Fruchtkörper:

  • schwärzlich, geschnäbelte Perithecien, mit rundlicher bis flaschenförmiger Gestalt, etwa 1 mm


Sporen (mikroskop.):

  • meist farblos


Lebensbedingungen:

  • Holzfeuchten (opt.): 40...80%
  • Temperaturen: 15...35 °C; Optimum 15...27...35 °C


Bemerkungen:

  • etwa 100 verschiedene Bläuepilzarten wurden festgestellt
  • Bläuepilze gehören zur Klasse der Ascomyceten oder Fungi imperfecti

Sachverständiger Hans-Rolf Körner - Ansbach

 
 

Brauner Keller- oder Warzenschwamm
(Coniophora puteana)

Befallene Holzart:

  • meist Nadelhölzer, seltener Laubhölzer


Vorkommen:

  • Hausfäule- und Lagerfäulepilz, an feuchtem Holz
  • vom Keller bis zum Dachgeschoss, besonders im Bereich feuchter Mauern (Balkenköpfe); an Dielenunterseiten in Küchen oder Bädern, auch im Freien an Masten, Pfeilern, Schwellen


Schadbild:

  • Braunfäule, "kleiner" Würfelbruch


Oberflächenmyzel:

  • makroskopisch
  • anfangs weißlich, bald gelbbraun, später dunkel- bis schwarzbraun (häufig nur spärlich Myzel bildend)


Oberflächenmyzel:

  • makroskopisch
  • im Luftmyzel kommen Doppel- und Wirtelschnallen vor; dabei sind die Schnallen kleiner als der Hyphendurchmesser (1…3µm)
  • das Myzel im Holz ist stets schnallenlos Myzelstränge


Myzelstränge:

  • makroskopisch
  • dünn, braunschwarz, haar- bzw. spinnenwebenartig, wurzelähnlich verzweigt und brüchig
  • meist fest auf der Unterlage (Holz, Mauerwerk, …) haftend
  • häufig nur spärlich ausgebildet (oft an Dielenunterseiten)


Fruchtkörper:

  • werden relativ selten ausgebildet
  • flach, dem Holz aufliegend, hell bis dunkelbraun, filzig lederartig
  • während des Wachstums mit weißgelblichen Zuwachszonen
  • ausgetrocknet zerbrechen die dünnen Krusten schnell
  • braune, sporenbildende Oberseite mit charakteristischen warzen- förmigen Erhebungen, etwa 5 mm Durchmesser


Sporen (mikroskop.):

  • elliptisch, eiförmig, gelbbraun


Lebensbedingungen:

  • Holzfeuchte: 30...50...80 %
  • Temperatur: 3...35 °C; Optimum 20...23...32 °C


Bemerkungen:

  • ein gefährlicher Holzzerstörer, der am zweithäufigsten vor- kommende Hausfäulepilz (Nassfäule), gilt als Wegbereiter für den Echten Hausschwamm (Serpula lacrymans)
  • bei Austrocknung unter Umständen Trockenstarre möglich
  • sehr schnellwüchsig, im Labor pro Tag bis 13,5 mm Wachstum

Sachverständiger Hans-Rolf Körner - Ansbach

 
 

Echter Hausschwamm
(Serpula lacrymans)

Befallene Holzart:

  • Nadelholz, auch Laubholz, Kern- und Splintholz, auch an Holzwerkstoffen und anderen organischen Materialien


Vorkommen:

  • in Gebäuden, vorwiegend in Altbauten, in Kellern, Erdgeschoss- wohnungen oder im Dachfußbereich
  • häufig hinter Wandverkleidungen, Türrahmen, unter Putz oder durch Mauerwerk wachsend


Schadbild:

  • Braunfäule; Holz braun verfärbt und grob würfelartig gebrochen


Oberflächenmyzel:

  • makroskopisch
  • frisch: watteartiges, weißes Luftmyzel, welches später zu schmutzigen grauen Häuten zusammenfällt; mitunter mit gelben Flecken
  • dicke graue, lappige Myzelpolster bildend, die sich leicht von der Unterlage ablösen lassen


Myzelstränge:

  • makroskopisch
  • Stränge grau, bis bleistiftdick (anfangs auch viel dünner), im trockenen Zustand brüchig (brechen mit Knackgeräusch); meist nicht vollständig ausdifferenziert; mit lappigem Zwischenmyzel


Fruchtkörper:

  • häufig Fruchtkörper bildend
  • bis etwa 1 m groß und 1 … 3 cm dick
  • frischer Fruchtkörper spiegelei-ähnlich
  • fleischig weich, aber zäh: liegen z.B. auf Mauerwerk oder Holz flach an. mit pilzigem Geruch
  • Oberseite rotbraun mit faltiger, gekröseartiger Fruchtschicht mit hellem, wulstigem Zuwachsrand, mitunter Wassertropfen bildend
  • alte verfaulte und vertrocknete Fruchtkörper sind schwarzbraun


Sporen (mikroskop.):

  • Sporen häufig in großen Mengen, bilden rotbraunen "Staub"
  • Form: länglich oval bis bohnenförmig"
  • Farbe: gelbbraun gefärbt


Lebensbedingungen:

  • Holzfeuchte: 20...40...60 %
  • Temperatur: 3...26 ° C; Optimum: 18...22 ° C


Bemerkungen:

  • gefährlichster und am schwierigsten zu bekämpfender Bauholzpilz
  • gilt als erheblicher Mangel nach BGB § 459
  • Hausschwammbekämpfung sollte immer durch Fachfirmen erfolgen

Sachverständiger Hans-Rolf Körner - Ansbach

 
 

Eichenporling oder Ausgebreiteter Hausporling
(Donkioporia expansa)

Befallene Holzart:

  • hauptsächlich Eiche, auch an Fichte und Kiefer


Vorkommen:

  • in Gebäuden, Kellern, an Fachwerkhölzern, Fensterläden, an Balken unter Fußböden und im Dachfußbereich


Schadbild:

  • Weißfäule
  • Holz wird streifig weiß zersetzt
  • abgebaute Holzfasern wechseln mit braungefärbten, weniger geschädigten Holzfasern ab


Oberflächenmyzel:

  • makroskopisch
  • häufig nicht vorhanden (Substratpilz)
  • mitunter in Rissen und Hohlräumen


Myzelstränge:

  • makroskopisch
  • es werden keine Myzelstränge ausgebildet


Fruchtkörper:

  • groß, etwa 15…20 cm und bis 2,5 cm dick
  • Rückseite dem Holz direkt aufgewachsen (resupinat)
  • von bräunlicher Farbe
  • frisch zäh-elastisch, trocken korkig-hart
  • gelbbraune Röhren auf der Unterseite


Sporen (mikroskop.):

  • elliptisch
  • Abmessungen: 4,5…5,5 (…7) x 3,2…3,7 µm


Lebensbedingungen:

  • an Bauteilen in Gebäuden mit erhöhter Feuchtigkeit
  • optimale Temperatur: 27 °C


Bemerkungen:

  • das befallene Holz wir häufig von Anobiiden, besonders dem Scheckigen Nagekäfer (Xestobium rufovillosum) besiedelt

Sachverständiger Hans-Rolf Körner - Ansbach

 
 

Moderfäulepilze
(z.B. Chaetomium globosum)

Befallene Holzart:

  • Laubholz, auch Nadelholz
  • das ligninreichere Nadelholz ist weniger stark gefährdet als das ligninärmere Laubholz


Vorkommen:

  • bei ständig feuchtem bis nassem Holz, meist in Verbindung mit starken Verunreinigungen oder Erdkontakt, z.B. an Masten, Pfosten, Schwellen, Grubenhölzern, aber auch in Gebäuden


Schadbild:

  • entspricht dem der Braunfäuleerreger (Abbau von Cellulose und Hemicellulose)
  • Holzoberfläche bräunlich bis schwarz verfärbt, im ausgetrocknetem Zustand mit feinem Würfelbruch
  • mehr oder weniger starke Bildung zylindrischer Kavernen, die in Querschnitten lochförmig erscheinen; meist in den Sekundärlamellen der Faserwände des Splintholzes (mikroskopisch)
  • es kann zu kurzem muschelartig geformten Brüchen kommen, die ohne Vorwarnung eintreten


Myzel:

  • makroskopisch
  • anfangs weißlichgrau, später dunkelbraun-schwarz


Myzel:

  • makroskopisch
  • mäßig bis starke, nestartige Substratmyzelausbildung in den zerstörten Zonen
  • leicht zackige Oberfläche der Hyphen, Hyphendurchmesser etwa 2,7 µm


Myzelstränge:

  • makroskopisch
  • keine Ausbildung von Myzelsträngen


Fruchtkörper:

  • die Perithezien der Chaetomium-Arten sind länglich bis rundlich, etwa 1 mm hoch und befinden sich an fädigem Myzel


Sporen (mikroskop.):

  • zitronenähnlich geformt, im Mikroskop bräunlich


Lebensbedingungen:

  • Holzfeuchten über 80%
  • Trockenstarre möglich
  • können Substrat mit Ausgangs-pH-Werten von 3…11 bewachsen


Bemerkungen:

  • Moderfäulepilze stellen eine Unterklasse der Ascomyceten dar
  • Moderfäulepilze sind tolerant gegen Chrom-Flour-Salze, sie reagieren empfindlich gegen Kupfer

Sachverständiger Hans-Rolf Körner - Ansbach

 
 

Weißer Porenschwamm
(Antrodia vaillanti)

Befallene Holzart:

  • bevorzugt Nadelhölzer wie Fichte oder Tanne, selten Laubholz


Vorkommen:

  • Hausfäule; feuchtes verbautes Holz
  • Lagerfäulepilz; im Garten- und Landschaftsbau, so auch an kupfer- oder chromathaltig imprägnierten Hölzern, wie z.B. an Holztreppen oder Palisaden, an Masten, Schwellen in Bergwerken


Schadbild:

  • Braunfäule; "kleiner" Würfelbruch


Oberflächenmyzel:

  • makroskopisch
  • junges, frisches Myzel hat oft große Ähnlichkeit mit Myzel des Echten Hausschwamms
  • watte- oder eisblumenartig, reinweiß, auch im Alter
  • leicht von der Unterlage abzulösen
  • kann holzfreies Substrat überwachsen


Oberflächenmyzel:

  • makroskopisch
  • Hyphendurchmesser etwa 1,5…2,5 µm; mit Abzweigungen und kleinen Verdickungen
  • Substrathyphen sog. Medaillons bildend (Abart der Schnallen)


Myzelstränge:

  • makroskopisch
  • zur Strangbildung neigend, bindfadenartig, bis 3 mm dick, reinweiß, auch im ausgetrockneten Zustand biegsam, zäh
  • mit feinflockiger Oberfläche (bei Lupenbetrachtung)
  • auch Mauern durchwachsend


Myzelstränge:

  • makroskopisch
  • fast nur aus Faserhyphen bestehend, etwa 2…2,8…3,5µm dick
  • vereinzelt Gefäßhyphen ohne Balken- oder Ringverdickungen


Fruchtkörper:

  • weiße, später harte, korkartige gelbliche Polster
  • deutlich erkennbare Röhren, mit eckigen Porenmündungen


Lebensbedingungen:

  • Holzfeuchte: 30…45…90%
  • Temperatur: 3…36 °C; Optimum 25…27 °C


Bemerkungen:

  • beim Wachstum reichlich organische Säure bildend
  • besitzt hohe Kupfertoleranz
  • bei günstigen Bedingungen im Labor 5…6 mm pro Tag wachsend
  • der dritthäufigste Bauholzpilz
  • über viele Jahre dauernde Trockenstarre möglich

Sachverständiger Hans-Rolf Körner - Ansbach

 
 

Gelber Porenschwamm
(Androdia spp.)

Sachverständiger Hans-Rolf Körner - Ansbach